Selbstverständnis der Mücke
Haltung und Arbeitsweise
„Die Mücke“ steht für erfahrungsbasierte und prozessorientierte Bildungsarbeit. Wir schaffen Räume, die kognitive, emotionale und körperliche Erfahrungen miteinander verbinden. Unser Ziel ist nicht nur Wissensvermittlung, sondern auch die Anregung persönlicher Reflexion und Bewegung – im Denken, Fühlen und Handeln. Dabei ist uns wichtig, dass dies nur mit Einverständnis der Teilnehmenden passiert. Wir achten darauf, einen vertrauten und sicheren Rahmen zu schaffen, um Erlebnisse möglich zu machen.
Prozessorientierung erkennt an, dass jede Person mit eigener Geschichte und eigenem Vorwissen zu uns kommt. Wir geben keine festen Ziele vor, sondern fördern individuelle Prozesse, die wir mit Impulsen und konkreten Handlungsmöglichkeiten unterstützen. Die Auseinandersetzung mit machtkritischen Themen verstehen wir als lebenslangen Lernprozess – für uns selbst ebenso wie für die Menschen, die an unseren Angeboten teilnehmen.
Begleitung statt Leitung
Wir sehen uns nicht als allwissende Leitung, sondern als Begleitende. Wir teilen unser Wissen, gestalten Räume und schaffen Strukturen, in denen Austausch und gemeinsames Lernen möglich werden. Diese Räume werden von allen gemeinsam gefüllt.
Achtsamkeit für individuelle und strukturelle Einflüsse
Mit unserer Arbeit schärfen wir Bewusstsein für individuelle und strukturelle Erfahrungen. Wie und wo ich aufgewachsen bin und lebe, wie ich von anderen gelesen und bewertet werde, hat Einfluss auf die Erfahrungen, die ich mache. Uns ist es wichtig, diese Ebenen zu erkennen und in unserer Arbeit sichtbar zu machen. Dabei reflektieren wir kontinuierlich unsere eigenen Positionierungen: Wir sind teils selbst von Diskriminierung betroffen, an anderen Stellen privilegiert und lernen stetig, sensibler und diskriminierungsfreier zu handeln und Barrieren abzubauen.
Diversität und Diskriminierungssensibilität
Uns ist es ein Anliegen, unsere Räume so diskriminierungssensibel und sicher wie möglich für alle Menschen zu gestalten. Je nach Angebot und Thema gibt es verschiedene Möglichkeiten, dies umzusetzen, beispielsweise Schutzräume, Exitstrategien und klare Kommunikationsregeln. Diskriminierendes Verhalten – insbesondere bewusstes und wiederholtes – dulden wir nicht.
Intersektionale Perspektiven und Vielfalt
Unser Fokus liegt auf der Reflexion und Veränderung bestehender Machtstrukturen. Dabei betrachten wir Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, geschlechtliche Vielfalt und intersektionale Diskriminierung. Uns ist bewusst, dass Menschen oft von mehreren Diskriminierungsformen betroffen sind, die sich nicht einfach addieren oder subtrahieren lassen, sondern miteinander verschränkt sind.
Die Mücke besteht aus einem Team von Menschen mit unterschiedlichen Fachkompetenzen, Erfahrungen und Positionierungen. Wir bringen individuelle Perspektiven ein und reflektieren diese achtsam und kritisch, um einen nachhaltigen Beitrag zu gesellschaftlicher Gleichberechtigung, Vielfalt und Teilhabe zu leisten.